Die schrägen Seiten einer wahren Freundschaft
Hallo: Schön, dass Du hergefunden hast, und dass unsere Botschaft Dich nicht abschreckt. Da sind wir auch schon beim Kern des Ganzen: Abschrecken wollen wir nämlich nicht. Weder mit „schwer behindert“ noch mit „leicht bekloppt“. Und wir setzen uns dafür ein, dass das überall in der Welt und bei so vielen Menschen wie möglich auch funktioniert. Denn immer noch haben viele Berührungsängste, sind unsicher, wissen nicht, wie Sie uns begegnen sollen. Dabei sind wir doch ganz normale Menschen, die zusammen lachen, die zusammen fluchen, die zusammen ganz viel erleben. Na gut, und die vielleicht ein kleines bisschen bekloppt sind.
Hier auf unseren Seiten erzählen wir Dir unsere Geschichte, stellen uns vor, nehmen Dich mit in unser Buch, begegnen dir auf Lesungen oder als Schüler bei unseren Besuchen in den Schulen. Vielleicht auch im Fernsehen.
Zwei, die Lust auf Leben haben
Seit vielen (wirklich sehr vielen, über 25 nämlich) Jahren sind wir Freunde. Wir: Christian, schwer behindert, Bernd, leicht bekloppt. Gemeinsam rollen und gehen wir auf Menschen mit und ohne Behinderung zu und wollen ihnen Mut machen. Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen, wollen in die Köpfe und mitten ins Herz. Wir finden, es geht darum, das Leben leicht zu nehmen. Darum, viel mehr zu fliegen. Auch, wenn es oft schwer ist. Trotzdem sagen wir ja zum Leben und erzählen Ihnen, wie es ist, wenn nicht behinderte und behinderte Menschen ein gemeinsames Leben führen. Und wie das funktioniert.
Gemeinsam geht es leichter, besser, schöner
Den Alltag in die Hand nehmen, uns das Leben nicht aus der Hand nehmen lassen: Das gelingt nicht immer, vor allem dann nicht, wenn uns da diese Sache mit der Behinderung in die Quere kommt. Oder viel mehr den Behörden, denen, die Treppen gebaut haben, denen, die sich an Christians Liegerollstuhl stören. Denen kommt die Behinderung in die Quere, die für uns ein gar nicht so großes Ding sein müsste. Die uns dann aber behindert. Also wollen wir das Bewusstsein schaffen, dass wir am Umgang miteinander arbeiten sollten. Und genau das tun wir.
Der Anfang war saftorange
Unsere Geschichte, wie hat die überhaupt angefangen? Die Christian-Bernd-Geschichte hat keinen genauen Anfang. Sie hat viele Anfänge. Unter anderem einen mit einem Opel Kadett und einem Schweineanhänger. Der Kadett war orange und hatte 60 PS. Der Schweineanhänger tat seinen Dienst als Transportmittel für Christians Liegerollstuhl, bis wir da eine etwas komfortablere Lösung fanden. Es ist genau genommen auch nicht wichtig, wie die Christian-Bernd-Geschichte angefangen hat; viel wichtiger ist, was sie alles beinhaltet, und dass sie bis heute und hoffentlich noch lange andauert.Kennengelernt haben wir uns über den Zivildienst von Bernd. Dann haben wir uns angefreundet, und dann haben wir zusammen gelacht und geflucht, Kämpfe gekämpft und Urlaub genossen, waren auf Reisen und auf unzähligen Ämtern, auf der Palme und auf Zack. Wir haben Vögel beobachtet und Gedanken geteilt, sprich: Wir haben gemacht und machen, was echte Freunde eben so machen. Weil wir das ganz einfach so tun und weil das für viele gar nicht so selbstverständlich ist wie für uns, sprechen wir darüber.Wir sind zwei schräge Vögel. Zwei echte Freunde. Zwei, die Lust auf Leben haben und die ihre Geschichte erzählen.