„Ich bin ein Mensch, der sich ein bisschen von seinen Gefühlen leiten lässt. Und mein Gefühl sagte mir einfach, das passt, das funktioniert, das wird gut gehen.“
Bernd Mann
Hartnäckigkeit, starker Wille und manchmal auch etwas Verrücktheit, zumindest in den Augen der Anderen, haben mich in meinem Leben geleitet. – und jetzt zu meinem Buch „schwer behindert, leicht bekloppt“ geführt.
Ich, Bernd, leicht bekloppt: Warum sage ich das von mir? Weil Normalität eine Frage des Standpunkts ist. „Du bist ja verrückt!“ habe ich schon unzählige Male in meinem Leben gehört. Zuerst, als ich begann, mich etwas häufiger als „normal“ um Christian zu kümmern. Dann, als meine Mitmenschen mir ein bedrohliches Helfersyndrom attestierten. Und dann, als man mich einen hoffnungslosen Fall nannte. Verrückt? Bin ich nicht, oder vielleicht doch, wer will das schon beurteilen. Ich bin verrückt nach Lavendelhonig mit Schafskäse. Vielleicht bin ich auch leicht bekloppt. Das bin ich gern. Denn es hat Christian und mir viele unvergessliche Erlebnisse eingebracht.
Ich denke unsere Einstellung zum Leben hat uns geholfen viele Hindernisse zu überwinden. Vielleicht auch mein Aufwachsen auf dem Land, wahrscheinlich ein Sammelsurium von vielen Dingen. Trotz der großen Herausforderung durch Christians Behinderung ist es uns gelungen, ein halbwegs normales Leben zu führen und auf verschiedenen Reisen ein bisschen die Welt zu erkunden.
Mein Wunsch wäre es so vielen Menschen wie möglich, Nichtbehinderten und Behinderten, Zuversicht und Vertrauen zu vermitteln. In die eigene Intuition, die eigenen Wünsche, in das eigene Herz, um die Dinge zu versuchen, welche einen wirklich glücklich machen.
Christian ist seit über 25 Jahren mein bester Freund. Kennengelernt haben wir uns während meines Zivildiensts. Damals betreute ich Christian in einer Klinik. Wir freundeten uns an – und sind bis heute Freunde geblieben.
Oft ist mehr möglich als man denkt. Auch mich haben Zweifel geplagt. An mir selbst, an meinen Fähigkeiten, an meinem Verstand. Oft nur deshalb, weil ich auf ein mildes Lächeln oder sogar auf Ablehnung gestoßen bin. Ich wollte aber nicht verlieren, nicht aufgeben, auch wenn es mir immer wieder danach war.
Heute weiß ich, dass es fast immer einen Weg gibt, es aber auch wichtig ist Menschen um sich herum zu haben, die zu einem stehen. Ideen können nur verwirklicht werden wenn man anfängt diese umzusetzen. Und zwar Schritt für Schritt, sich nicht verängstigt den ganzen Berg anschauen, sondern einfach damit anfangen.
Ich hoffe Christian und ich können dir ein bisschen Mut machen, für deine Ideen und deinen Weg.